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Ausnahmen in der Ernährung

Ausnahmen in der Ernährung: wieviel Junk darf es im Alltag sein?

Immer wieder werde ich im Alltag mit lustigen Fragen oder Situation konfrontiert. Das ist auch gut so, denn es bringt mich zum Nachdenken. Wer jetzt einen Beleg für die leistungssteigernde Wirkung von Junkfood erwartet, den muss ich hier leider enttäuschen, diesmal geht es um die Fragen:

  • Wieviel Junk darf es im Alltag und Sport eigentlich sein?
  • Darf man sich ab und zu was gönnen oder muss man wirklich zu 100 % gesund essen um etwas zu erreichen?

Vor kurzer Zeit wurde ich darauf angesprochen, dass ein Kunde, den ich betreue, ab und zu gerne ein Wurstsemmerl isst und was ich davon halte?


Zuallererst empfehle ich natürlich kein Junkfood im Alltag, Ausnahmen sind aber durchaus erlaubt und teilweise sogar sehr wichtig, nicht physisch aber psychisch. Freilich sollen die Ausnahmen keine Überhand nehmen. Wer gerne ein bisschen Eiscreme, fette Wurst, Chips, Schokolade oder anderen Süßkram isst, muss vor nicht unbedingt darauf verzichten.
Manche Personen scheinen aber zu denken, dass ein paar ungesunde Lebensmittel  „instant“  zu gesundheitlichen Problemen oder sofortiger Fettzunahme führen. Wenn man sich das selbst einredet, kann das tatsächlich passieren, selbst wenn es aus objektiver Sicht keinen großen Unterschied macht.


Das Problem liegt darin, dass es meistens nicht bei dieser einen Portion Junk pro Woche bleibt, sondern täglich, vielleicht sogar mehrere Male ungesunde Dinge konsumiert werden. Es geht nicht nur um die unnötigen „leeren“ Kalorien, sondern einfach um die Tatsache, dass dadurch eine vitamin- und mineralstoffreiche Mahlzeit wegfällt. Ein Wurstsemmerl zum Beispiel, enthält ja nicht viel außer Fett und Zucker, also unnötige und leere Kalorien. Passiert das ständig, wird sich der Körper schnell rächen, was sich dann an Faktoren wie Leistungsfähigkeit, Immunsystem und allgemeinem Wohlbefinden zeigt. Setzt man es in seltenen Fällen aber einfach als „GOOD MOOD FOOD“ ein, wird das die Gesundheit nicht beeinflussen.


Für jede und jeden macht es Sinn, sich an die 80:20-Regel zu halten. Im Leistungssport können es auch 90:10 sein. Also 90 % High Quality-Food und 10 % Junk-Food. Was bei einer Woche 2-3 kleine Ausnahmen ohne Probleme vertretbar macht.


Zusammenfassend kann man sagen:

  1. Junkfood darf sein, sollte aber nicht einen Großteil der Mahlzeiten ausmachen und eher eine Ausnahme als die Regel sein.
  2. Wenn schon Junk, dann mit Genuss – manchmal ist das Balsam für die Seele.
  3. Es kommt aufs Timing an: nicht täglich irgendwelche Ausnahmen einbauen.

Leistungsverlust entsteht nicht ausschließlich durch falsche Ernährung. Meist ist es ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren. Schlechter Schlaf kombiniert mit viel Stress im Alltag, einer hohen Trainingsbelastung und einer einseitigen Ernährung sind die Hauptfaktoren, die sich auf das Immunsystem und somit auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Um Fehler zu finden, muss man individuell immer das große Ganze betrachten, statt sich nur auf einen Faktor zu beschränken.

Foto von Joanna Kosinska on Unsplash

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